Ursprung Kegeln

 

Ursprung Kegeln!!

 

Der typisch deutsche Freizeitspaß des Kegelns entsteht im frühen Mittelalter. Zwischenzeitlich von Staat und Kirche verboten, entwickelt sich das Kugelschieben im 18. Jahrhundert zum Massenereignis. Kegeln bleibt lange Zeit eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten der Deutschen. Ab Ende des 20. Jahrhunderts verliert das Kegeln zwar ein Stück seiner Popularität. Dennoch gehen auch im neuen Jahrtausend Millionen Deutsche in die Vollen und versuchen, alle Neune zu treffen.

 

Im Mittelalter war Kegeln vielerorts verboten

 

Das Kegeln hat eine jahrtausendealte Tradition. Der älteste Beleg dafür stammt aus einem Grab im ägyptischen Luxor, das circa 3500 vor Christus entstand. Dort fand man als Beigabe eine Kugel mit mehreren Kegeln. Auch im antiken Rom und in Griechenland waren Ziel- und Wurfspiele mit Bällen vor allem bei Kindern sehr beliebt. Im frühen Mittelalter bildeten sich in Deutschland die ersten Wettkampfformen und Regeln heraus, sodass man ab diesem Zeitpunkt tatsächlich von einem Vorläufer des heute bekannten Kegelns sprechen kann. Die erste bekannte schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1157. In der "Rothenburger Chronik" verspricht ein Mann seinem Onkel, zehn Jahre lang seiner Spielleidenschaft zu entsagen und nennt dabei unter anderem auch das "Bossen", das mittelalterliche Wort für Kegeln.

 

Im Mittelalter war Kegeln oft mit Wetten, Schlägereien und Alkoholexzessen verbunden, sodass die Herrscher in vielen Ländern Europas das Spiel verboten. Ab Ende des 16. Jahrhunderts verbesserte sich nach und nach das Image des Kegelns, es wurde zu einem Spiel und Spaß für alle Bevölkerungsschichten. Nicht nur Handwerker und Bauern, auch Geistliche und Adelige frönten dem Kegeln. Kegeln gehörte zum festen Bestandteil von Volksfesten und Kirchweihen, der Kegelplatz war neben der Tanzlaube einer der wichtigsten Treffpunkte der Dorfgemeinschaft. Doch nicht alle waren vom Volksspiel Kegeln angetan. So lässt Goethe im "Faust" den Famulus Wagner schimpfen: "Das Fiedeln, Schreien, Kegelschieben / Ist mir ein gar verhaßter Klang / Sie toben wie vom bösen Geist getrieben / Und nennen's Freude, nennen's Gesang."

 

Vereine und Vereinheitlichung

 

Gesellschaft beim Kegeln, circa 1930.

 

Kegeln hat eine lange Tradition

 

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Kegeln zunehmend organisierter und nahm vermehrt sportlichen Charakter an. Die ersten deutschen Kegelvereine wurden gegründet. Ein wichtiger Schritt zur Vereinheitlichung des Sports war die Gründung des Zentralverbandes Deutscher Kegelklubs, der 1889 in Deutscher Kegelbund (DKB) umbenannt wurde. Regeln und Spielarten, die sich bislang regional und sogar innerhalb eines Ortes stark unterscheiden konnten, wurden festgelegt und auch die Kegelbahnen wurden genormt. Der DKB organisierte Bundesfeste, wo sich Kegelfreunde aus ganz Deutschland trafen. 1891 fanden die ersten deutschen Meisterschaften statt.

 

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Kegelbahnen im Jahre um 1920

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